Lasse Roeder zurück im Rot-Schwarzen Dress- Foto: Holger Beck
Derbysieger!
Am vergangenen Samstag war es wieder soweit. Nach einjähriger Abwesenheit aus Deutschlands höchster Spielklasse war der FC St. Pauli zurück und empfing in der gemeinsamen Rugby-Arena Stadtpark an der Saarlandstraße den Hamburger Rugby-Club. Schon in den letzten Jahren war diese Partie eine der zuschauerreichsten Spiele der gesamten Bundesliga und das Hamburger Publikum sorgte bei strahlendem Sonnenschein für eine unglaubliche Kulisse. Je nach Berichterstatter wurden bis zu 1.000 Zuschauer die enge Partie mitverfolgt haben und mit leichter Überzahl beim Pauli-Anhang wurde beide Teams großartig unterstützt.
Zu diesen ohnehin guten Voraussetzungen für einen spannenden Kampf tat die Tabellensituation ihr Übriges: Der Verlierer würde den letzten Platz sicher haben.
Trainer Carsten Segert musste auf seine angestammten Flanker Josh Haney und Andreas Pfeffer verzichten, dafür konnte allerdings 2.Reihe-Stürmer Timm Berghofer nach einer überraschenden Blitzgenesung wieder von Beginn an starten und auch der länger beruflich abwesende Stürmer Julius Gurr konnte endlich wieder die Mannschaft unterstützen.
Der Hamburger Sturm begann furios und überrannte die Verteidigung der Gastgeber förmlich. Mit nahezu jedem Lauf gelangte ein Angreifer hinter die Vorteilslinie und nach einer sehenswerten Offload-Kombination lief Schluss Emiliano Mediavilla schon nach wenigen Minuten zum Versuch ein. Doch der FC St. Pauli war nicht bereit das Spiel so früh aufzugeben und es ergab sich ein offener Schlagabtausch ohne eindeutige Chancen für einer der Mannschaften. Kurz vor der Halbzeitpause fing Vizekapitän Lars Dreessen einen Pass der gegnerischen Hintermannschaft ab und lief von der Mittellinie zum umjubelten 13:0 ein.
Doch der Pausentee tat den Spielern des FC St. Pauli anscheinend besser als der Mannschaft von Trainer Segert. Das insgesamt ausgeglichene Spiel entwickelte sich zwischenzeitlich zu einer Belagerung des Hamburger Malfelds und die sonst stabil agierende Verteidigung ließ kurz hintereinander gleich zwei erhöhte Versuche zu. Auf einmal führten die Gastgeber und nach einer gelben Karte für Alwin Brinkmann und der daraus resultierenden Unterzahl war nun auch noch Flanker Dreessen für 10 Minuten zum Zuschauen verpflichtet.
Doch das Team glaubte an sich und Innendreiviertel Louis Pradelles sorgte für die Wende. Ein Straftritt aus schwieriger Position wurde trotz garstiger Zwischenrufe einiger Pauli-Anhänger sicher verwandelt und sorgte für eine dünne Führung von 16:14. Nachdem die Mannschaft wieder vollzählig war wurde nun das Pauli-Malfeld belagert und nach mehreren druckvollen Angriffsphasen konnte 1.Reihe-Stürmer Max Fröschner den Ball zum Versuch ablegen.
Der FC St. Pauli bediente sich jetzt immer wieder ihrer kräftigen Stürmer und spielte zahllose kurze Phasen. Doch die Verteidigung hielt, im Gegensatz zu der Nase von Hakler Hannes Niendorf, der allerdings nach einer kurzen Behandlung das Spiel klaglos fortsetzte. St. Pauli startete noch einen letzten gut herausgespielten Angriff, der allerdings mit einem Vorball endete. Schiedsrichter Dan Maughans erlösender Pfiff ging unter im erleichterten Jubel der zahllosen Hamburger Fans.
Dieser knappe Sieg verschafft dem HRC zumindest kurzzeitig etwas Luft im Abstiegskampf. Das großartige Duell und die beeindruckende Kulisse machen schon jetzt Lust auf das Rückspiel im Frühjahr 2019. Doch vorerst steht die bereits am nächsten Wochenende stattfindenden Partie gegen den RC Leipzig im Vordergrund.
Auch hier noch einmal ein Dankeschön an die jüngsten des HRCs, die die Mannschaft tatkräftig mit Wasser unterstützt haben und alle Fans an der Seitenlinie.
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Auch im Finale stand diesmal ein Hamburger – dieses wurde vom Schiedsrichter- und Vereinsurgestein Dietmar Scharmann gewohnt souverän gepfiffen.