Zweite Mannschaft siegt zum Saisonauftakt

Die zweite Mannschaft kann sich im ersten Spiel der Verbandsligasaison 2016/17 mit 21:09 gegen die dritte Mannschaft des FC St. Pauli durchsetzen. In einem ausgeglichenen Spiel gelingt damit die Generalprobe für das “große” Derby am 01. Oktober im Hamburger Stadtpark.

Lokalderbys haben ihre eigenen Gesetze und so war es nicht verwunderlich, das der Anpfiff des Spiels der Verbandsliga Nord  HRC II vs. FC St. Pauli III wegen eines Halbmarathonlaufes vorverlegt wurde und somit der Terminkalender der Aktiven und der Zuschauer durcheinander gebracht wurde.
Nach dem Anpfiff durch den Schiedsrichter Axel Perl begann das Spiel auf beiden Seiten druckvoll und war geprägt durch zahlreiche Aktionen der beiden Sturmreihen, die erkennen ließen, dass jedes Team das Match unbedingt gewinnen wollte. Insbesondere in den Standardsituationen hatten die schweren Stürmer des FC St. Pauli häufig das Übergewicht und konnten immer wieder den Ball gewinnen, ohne zunächst dabei wirklich zählbare Erfolge zu erzielen. Der HRC-Sturm tat sich schwer im angesetzten Gedränge und war auch nicht bei jedem Einwurf sicher am Ball, so dass es immer wieder zu gefährlichen Situationen durch die schnelle Hintermannschaft des FC St. Pauli kam.
Wenn der Ball allerdings vom Sturm der Rotschwarzen gewonnen werden konnte und den Weg über die Verbindung in die Hintermannschaft gefunden hat, dann brannte es immer in der Hälfte der Kiez-Rugger, die sich konsequent in der Verteidiung zeigten. Dieses sehr ausgewogene Spiel führte naturgemäß zu zahlreichen kompromisslosen Kontaktsituationen, die den zahlreichen Zuschauern offensichtlich gut gefallen haben. „Das sieht ja richtig gut aus!“ war mehr als einmal zu hören und zeigt letztlich, dass das Spielniveau auch in der Verbandsliga mittlerweile mehr als nur ansehnlich geworden ist. Der Pausenstand von 7:9 aus der Sicht der schwarzroten Löwen war durchaus zu erwarten und spiegelte den Verlauf der ersten Halbzeit wider. Keines der beiden Teams war klar überlegen und obwohl es zahlreiche aussichtsreiche Situationen gegeben hatte, konnte keine Mannschaft ein klares Übergewicht gewinnen. Während der HRC in der ersten Halbzeit durch einen Versuch überzeugte, konnte St. Pauli die zahlreichen technischen Fehler durch Straftritte nutzen, um mit 9 Zählern in Führung in die Pause zu gehen.

Nach dem Seitenwechsel zeigt der HRC sich zunächst etwas benommen und konnte den Faden aus der ersten Hälfte nicht aufnehmen. In dieser Phase hatten die Kiezrugger zunächst eindeutig das Heft in der Hand und hätten bei schnellen Versuchen das Spiel für sich entscheiden können. Aber unter der Leitung von Sturmführer Noel Bandholz fand der Sturm des HRC wieder sein Spiel, dreht die Situationen ein ums andere Mal und konnte einen weiteren Rückstand abwehren. In leicht veränderter Aufstellung kam die HIntermannschaft des HRC nun auch häufiger den Ball und konnte punkten. Immer, wenn es gelang den Ball schnell in die Hintermannschaft zu spielen, war der HRC schwer zu stoppen. So konnte auch der aus dem eigenen Nachwuchs stammende Omar El-Arnous immer wieder offensiv erheblichen Druck aufbauen und Lücken für seine Hintermannschaft öffnen. Obwohl das Spiel mit drei Versuchen (21:9 Punkte) für den HRC ausging, war zu keinem Zeitpunkt eindeutig, dass die Braunweißen das Match verlieren würden. Vielmehr erlebten wir das spannende Spiel zweier Teams auf Augenhöhe. „Wir haben mit den vielen Nachwuchsspielern ein tolles Match gehabt, das Team muss nun aber an den Standards arbeiten – weiter so!“ konstatiert der sich nach München verabschiedende Phillip Townshend.

Obwohl es in dem Match zu zwei gelben Karten gekommen ist, haben die ca. 100 Zuschauer ein faires und sportliches Match gesehen, das unter der Leitung von Referee Axel Perl ruhig und souverän beendet werden konnte. Dieses Spiel war eine Werbung für den Rugbysport und konnte insbesondere Newcomern den Mut zum Einstieg machen.

Am 01. Oktober möchte die erste Mannschaft dieser Erfolg im Hamburger Stadtpark in der ersten Bundesliga wiederholen.

Text: Stephan Werner

Foto: Heinz-Peter Jungblut