Versuche, Grünkohl, Party – Premiere von „Kalles Rugby-Festival“ ein voller Erfolg

Eigentlich sollte das Old-Boys-Turnier bereits im vergangenen Jahr stattfinden, musste aber wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden. So stieg also am vergangenen Sonnabend die Premiere von „Kalles Rugby-Festival“ in der Rugby-Arena Stadtpark. Und die erste Auflage dieser Veranstaltung aus Sport und „Come together“ der deutschen Old-Boys-Szene zu Ehren des leider viel zu früh verstorbenen HRC-Urgesteins Sven „Kalle“ Westphal geriet gleich zu einer Erfolgsstory.

Sieben Mannschaften aus Bremen (Old Senators), Dresden (Hillbillies), Rheda-Wiedenbrück (Viagra Wiedenbrück), Aachen, Köln (Ahl Säck), Frankfurt und Rhein-Main (Bembelschwenker), Berlin und Potsdam (Alte Preußen) sowie Piratenspieler aus Hannover, von Exiles und vom FC St. Pauli gaben den Oldies des Hamburger RC sowie „Kalle“ die Ehre und reisten in den Stadtpark an. HRC-Paten standen dabei den Mannschaften zur Seite und nahmen die Spieler teilweise bereits Freitagabend in Empfang. Dabei ließ es sich teilweise nicht vermeiden, in einige stadtbekannte Lokalitäten in der unmittelbaren Nachbarschaft des Hauptbahnhofes auf eine Runde Herrengedeck einzukehren. Nachdem die gebuchten Zimmerkontingente dann im Holiday Inn City Nord bei HRC-Sportskamerad Bernd verteilt waren, gab es dann noch eine Einführung in Hamburgs lukullische Spezialitäten wie Labskaus und Pannfisch sowie lokales Braugut. Doch richtig los ging es dann am gar nicht mehr so weit entfernten nächsten Morgen. Der Weckruf erfolgte dabei auf NDR 90,3 durch einen Aufsager, der die Werbetrommel für das Rugbyturnier rührte.

Nach der Begrüßung durch Old-Boys-Teammanger Jörn, fand „Fischi“, bekannt als weltbeste #8, die passenden Worte, „Kalles“ Wirken für den HRC und als Persönlichkeit treffend zu beschreiben. Dem einen oder anderen rot-schwarzen Silberrücken schossen dabei die Tränen in die Augen. Doch danach ging es dann auf dem tiefen Grün der Rugby-Arena Stadtpark zur Sache. Das Teilnehmerfeld war aufgeteilt in zwei Gruppen zu je vier Mannschaften. Dabei entwickelten sich durch die Bank spannende und hart umkämpfte Spiele, die die drei Schiedsrichter Dietmar, Thomas und Frank jederzeit souverän leiteten. Sein Debüt bei den HRC Old Boys feierte dabei Eric, dem auch drei Versuche gelangen. Die Freude bei seinen Mitspielern war groß, bedeutet dieser vorbildliche Einsatz doch einen Kasten Bier nach dem nächsten Training.  

Die HRC Old Boys schlossen ihre Gruppe ungeschlagen als Tabellenzweiter ab. Dabei gaben lediglich die weniger gelegten Versuche gegenüber Dresden, gegen das die Rot-Schwarzen 0:0-Unentschieden gespielt hatten, den Ausschlag über die Endplatzierung im Hauptrundenklassement. Im kleinen Finale bissen die Hamburger Jungs aber nochmal und holten gegen Aachen den dritten Platz. Als guter Gastgeber ließ man dann Bremen und Dresden im Finale den Vortritt. Den Turniersieg holten sich schließlich die Hillbillies, die somit wie der HRC das Rugby-Festival ungeschlagen abschlossen.

Für die zahlreichen Zuschauer*innen gab es aber nicht nur tolle Partien zu bestaunen, am Grill schwang Reinhard mal wieder die Grillzange und sorgte dafür, dass Wurst und Steak auf dem Punkt durch waren. Deerns von den HRC-Damen brachten die roten-schwarzen Fanartikel unter das Rugbyvolk, die Jungs vom Baby Goat zapften sich am Bierstand Krämpfe in die Oberarme und Nico versorgte die hungrigen Gäste mit Süßem und Herzhaftem vom Kuchen- und Salat-Büffet, dass die Eltern HRC-Jugendabteilung gespendet hatten. Und für den coronakonformen Einlass in die Rugby-Arena Stadtpark sorgten Spieler aus der ersten und zweiten Herrenmannschaft des Hamburger Rugby-Clubs.

Bei der Siegerehrung, durch die Hase galant am Mikrofon führte, gab es für jedes Team eine von Ponx gezimmerte, geleimte und genagelte Miniaturversion der Rickmer Rickmers sowie einen Kasten Bier. Für die Plätze drei bis eins gab es noch einen Jägermeister obendrauf. Und für den HRC neben einem Bembel zahlreiche Wimpel sowie den Pokal des Old Senators Cup als Gewinner der jüngsten Auflage des Oldies-Turniers in Bremen Anfang September – stilecht nun mit Siegerplakette veredelt. Danach wurde es romantisch. Denn Thorben machte seiner überraschten Lebensgefährtin Katja einen Hochzeitsantrag, denn sie überglückliche annahm – eingerahmt vom Kölner Dreigestirn Prinz, Jungfrau und Bauer.

Damit fand der sportliche Teil einen würdigen Abschluss. Und der Anpfiff zur Players Night im Verbandshaus ertönte. Das Gastroteam hat sich dabei selbst übertroffen: Grünkohl mit Kochwurst, Kasseler, Schweinebacke und Kartoffeln mundeten vorzüglich und wurden perfekt angereicht. Nach dem einen oder anderen Verdauungsschnaps, Klönschnack und regionalem Liedgut schwangen die Oldies anschließend noch das Tanzbein. Die perfekte musikalische Begleitung lieferte dabei Tom aus der Bundesligamannschaft des HRC. Folge: Die Party eskalierte und ging weit bis nach Mitternacht. Dennoch fanden sich einige Rugger auch auf der Meile ein, um nachts um halb eins über die Reeperbahn zu bummeln. Begleitet wurden sie dabei durch einen HRC-Oldie mit Steherqualitäten, der im Albers-Eck das Licht ausgeknipst, das Frieda B. leergetanzt und im Reitclub noch zwei Absacker eingenommen haben soll.

Am Sonntag hieß es dann, nicht nur im Verbandshaus durchzulüften. Einige Mannschaften verschlugen es vor ihrer Abreise von der Waterkant an die Landungsbrücken. Bei Pils, Franz- und Fischbrötchen nahmen sie dabei auch die Rickmer Rickmers in Originalgröße in Augenschein. Im Kopf klang dabei die Melodie „Junge, komm bald wieder“. Und da man in Hamburg bekanntlich „Tschüss“ sagt, das „auf Wiedersehen“ heißt, wird kommendes Jahr eine weitere Auflage von „Kalles Rugby-Festival“ im Stadtpark steigen. Versprochen!

Wir bedanken uns bei allen HelferInnen, die dieses Turnier möglich gemacht haben und freuen uns aufs kommende Jahr!